Der romanische Komplex von Galliano in Cantù

Was ist und wo befindet sich der monumentale romanische Komplex von Galliano?

Auf einem grünen Hügel am Rande von Cantù steht eines der besten Beispiele der frühen Romanik in der Lombardei, die Pieve di San Vincenzo mit ihrem Baptisterium. Das Äußere ist einfach und nüchtern, grauer Stein wechselt sich mit Flusssteinen ab, die sich von der grünen Wiese abheben. Die Kirche hat eine doppelte Giebelfassade, wobei das rechte Kirchenschiff im Laufe der Zeit verloren gegangen ist, und eine schöne Apsis mit Blindbögen und Pilastern. Die Taufkapelle ist aufwändiger gestaltet, mit einem gewundenen, außen fast gelappten Kreuzgrundriss, der von einem achteckigen Tiburium gekrönt wird und dem eine Eingangsnische vorgelagert ist.

Unbedingt ansehen: ein Blick in die Vergangenheit der Pfarrkirche

Doch das Innere ist außergewöhnlich. Die Taufkapelle hat eine achteckige Kuppel, darunter sind die gedrungenen Öffnungen der Frauenemporen zu sehen, und in der Mitte des Raumes ragt das massive Taufbecken hervor. Die einst dreischiffige Kirche verfügt über ein erhöhtes Presbyterium über der Krypta, in der die Kapitelle des Vorgängerbaus erhalten sind.

Die Besonderheit: die tausendjährigen Fresken der Kirche

Der eigentliche Schatz des Komplexes sind jedoch die Fresken der Kirche, von denen die ältesten auf das Jahr 1000 zurückgehen. Das tiefe Blau des Apsisbeckens ist prächtig, mit Christus in der Mandorla in der Mitte , der ungewöhnlicherweise in voller Länge steht; darunter erzählen drei Tafeln das Martyrium des Heiligen Vinzenz. Die dritte Tafel, auf der der Leichnam des Heiligen von drei Vögeln verfolgt wird, während eine Krähe sie in Schach hält, sollte man sich nicht entgehen lassen. An der rechten Wand befinden sich die späteren Geschichten von Samson und dem Heiligen Christophorus. Weitere Fresken aus dem späten 13. Jahrhundert befinden sich am Eingang zur Krypta und zeigen die Jungfrau mit dem Kind inmitten von Heiligen.

Ein wenig Geschichte

Bereits im 5. Jahrhundert gab es hier eine kleine frühchristliche Kirche. Im Jahr 1007 wurde die Kirche von Ariberto d'Intimiano, dem späteren Bischof von Mailand, geweiht und dem Heiligen Vinzenz von Saragossa gewidmet . Es folgten Jahre der Vernachlässigung und des Missbrauchs, bis Anfang 1900 mit den Restaurierungsarbeiten begonnen wurde. Aus der gleichen Zeit wie die Kirche, vielleicht sogar noch früher, stammt das Baptisterium.