SHARRYLAND
Wo ist
Was es ist und wo es ist
Raggiolo ist ein Dorf, das sich selbst treu geblieben ist: Es liegt am Ende einer Straße und war nie ein Durchgangsort, was es ihm ermöglicht hat, etwas von der Welt isoliert zu bleiben und seinen eigenen Rhythmen und Traditionen zu folgen. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass seine Gassen und Steinhäuser nicht an das Mittelalter mit seinen Schlössern und Herren erinnern, sondern eine einfache und volkstümliche Atmosphäre vermitteln, die mit den alten Berufen verbunden ist.
Warum es etwas Besonderes ist
Raggiolo wird von nicht weniger als zwei Strömen berührt, die die Entwicklung der Müllerei begünstigt haben. In jüngster Zeit wurde zum Beispiel die Mühle von Morino wiederhergestellt und restauriert. Es fällt sofort ins Auge, dass es hier sicherlich keine großen Weizenfelder gibt, also fragt man sich: Was wurde hier gemahlen? Die Antwort befindet sich in einem Gebäude in der Nähe der Kirche: das Kastanien-Ökomuseum. Schließlich ist das Dorf von Kastanienwäldern umgeben. Die Kastanien waren jahrhundertelang die Grundlage der Wirtschaft und des Lebens in Raggiolo, so dass sie auch heute noch kulturell eine wichtige Rolle spielen.
Nicht zu verpassen
Früher begann die Kastanienernte im Oktober, aber ihre Verarbeitung dauerte sehr lange: Sie wurden getrocknet und dann zu Mehl gemahlen. Das dauerte bis in den Dezember hinein, und während dieser ganzen Zeit gingen die Feuer in den Trockenräumen nie aus. Vor allem im Winter lud das Feuer die Menschen dazu ein, zusammenzukommen und Geschichten und Gefühle auszutauschen. In Erinnerung an diese Lebensweise findet jedes Jahr, in der Regel am letzten Sonntag im Oktober, das "Festa di Castagnatura" statt, bei dem sich die Menschen versammeln und die aus Kastanien und ihrem Mehl hergestellten Produkte teilen. Ein köstliches Ereignis, das mit einer leicht nostalgischen Süße eines schwierigen, aber faszinierenden Lebens gewürzt ist.
Neugierde
Auch wenn Raggiolo mehr mit dem traditionellen Handwerk als mit der Geschichte zu tun hat, so gibt es doch ein Zeugnis seiner mittelalterlichen Vergangenheit: ein Stück einer mächtigen Mauer, die die alte Burg gestützt haben muss. Aber auch dieses Zeugnis wurde in die volkstümlichen Traditionen des Dorfes eingekleidet und wurde zur "Mauer der verlorenen Wörter", einer Art illustriertem Steinwörterbuch, das Dialektwörter, insbesondere solche, die Tiere bezeichnen, und ihre Übersetzung ins Italienische sammelt. Ein Denkmal für eine Sprache und eine Kultur, die in Schwierigkeiten ist, aber immer noch widersteht.
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