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Po della Donzella: die Schifferbrücke Santa Giulia

Der Nervenkitzel einer Flussüberquerung auf einem der letzten Artefakte eines malerischen Genres

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Wo ist

Veneto

45018 Santa Giulia RO, Italia (0m s.l.m.)

Wegbeschreibung
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Was er ist und wo er liegt

Der Po della Donzella ist einer der sieben Mündungsarme des großen Flusses Po; nachdem er sich vom Hauptarm getrennt hat, fließt er in südöstlicher Richtung und erreicht nach 25 Kilometern gewundenem Verlauf durch die Gebiete der äußersten Polesine die Adria. Die einzige Möglichkeit, ihn in seinem Unterlauf zu überqueren, ist die Pontonbrücke von Santa Giulia, ein wenn auch nicht ganz einzigartiges Bauwerk, so doch ein seltenes Zeugnis für die Gebräuche einer nicht allzu weit zurückliegenden Zeit. Wir sprechen von der Zeit zwischen den beiden Kriegen, bevor Stahlbeton den Bau von Brücken ermöglichte, die so breit waren wie der Fluss. Hier, auf dem Po della Donzella, ruht die Fahrbahn der Brücke auf 22 großen Booten, die zusammengebunden und fest im Flussbett verankert sind. Ein sehr fotogenes Motiv, nicht zuletzt wegen der Eichenbalken, die als Bepflanzung dienen. In der Mitte befindet sich ein unerwartetes Accessoire, ein Holzkapitell mit einem Kruzifix. Man vermutet, dass es in dem vagen Fall dringend war, um die Seele Gott zu empfehlen.

Warum es etwas Besonderes ist

In der letzten Nachkriegszeit wurden die Pontonbrücken nach und nach durch modernere feste Konstruktionen ersetzt, zum Teil, weil sie oft Kriegsrelikte waren, aber noch mehr, weil sie für den zunehmenden Straßenverkehr ungeeignet waren. Die Überlebenden der alten Brücken lassen sich an den Fingern einer Hand abzählen, und die von Santa Giulia gehört zu den am malerischsten gelegenen. Die wenigen Pontonbrücken, die noch in Betrieb sind, sind heute selbst zu Denkmälern geworden, zu wahren Touristenattraktionen, die man erreicht, um den Nervenkitzel der geräuschvollen Überfahrt über ihre Holzdecks zu erleben. Und an ihren Eingängen stehen Schilder mit Größen- und Geschwindigkeitsbeschränkungen für die Fahrzeuge, die sie passieren dürfen, als ob sie die Rolle bestätigen würden, die sie für den langsamen Tourismus spielen können, den man sich für die Zukunft des Deltas erhofft.

Nicht zu verpassen

Wenn Sie es nicht eilig haben, lohnt es sich immer, mit den letzten Vertretern einer aussterbenden menschlichen Rasse zu sprechen, den Brückenbauern, d. h. denjenigen, die die Brücke bemannen, um nicht nur für ihre ständige Instandhaltung zu sorgen, sondern auch für ihre Sicherheit, z. B. bei Flussüberschwemmungen, wenn die Boote von einem treibenden Baumstamm beschädigt oder sogar von der Strömung weggeschwemmt werden könnten, wie es schon geschehen ist. In diesem Fall sind die Bootsbrücken so konstruiert, dass sie in der Mitte geöffnet werden können, so dass sich die beiden Stämme durch Drehen drehen können, bis sie am Ufer in der Position des geringsten Wasserwiderstands angeordnet sind. Umgekehrt kann die Brücke bei trockenem Wetter so stark absacken, dass die Durchfahrt auf den Zufahrtsrampen problematisch wird.

Ein wenig Geschichte

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war die Überquerung eines großen Flusses keine Kleinigkeit. Meistens wurden für diese Aufgabe Lastkähne eingesetzt, die zwischen den beiden Ufern hin- und herfuhren. Es handelte sich natürlich um eine bezahlte Passage, umso mehr, wenn nicht nur Menschen, sondern auch zollpflichtige Waren transportiert wurden oder wenn der Fluss, wie im Falle des Po, eine Staatsgrenze markierte. An den verkehrsreichsten Transitstellen bot es sich an, eine Pontonbrücke zu errichten, was zwar aufwendig war, aber immer noch besser als der Bau einer gemauerten Brücke. Nach einer jahrhundertealten Technik wurden eine Reihe von Kähnen nebeneinander gestellt, die gut miteinander verbunden und dann fest im Flussbett verankert wurden, so dass eine Holzplanke als Fahrbahn über die Rümpfe gelegt werden konnte. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es am Po flussabwärts von Pavia etwa zwanzig ähnliche Pontonbrücken, zu denen man, um ein vollständigeres Bild zu erhalten, auch die an den Mündungen der Nebenflüsse häufig anzutreffenden Brücken hinzufügen sollte.

Neugierde

Auf den Touristenschildern ist von einer "Pontonbrücke" die Rede, aber in Wirklichkeit handelt es sich um Schiffe sui generis. Sie haben eine spitz zulaufende Form, um die Strömung zu teilen, aber man kann sie nicht wirklich als Boote bezeichnen. Das Erstaunlichste ist jedoch, dass es sich um Artefakte aus Stahlbeton handelt! Das ist nicht verwunderlich, denn trotz des hohen spezifischen Gewichts des Materials erklärt das archimedische Prinzip, wie sie schwimmen können. Vielmehr ist es schwer zu glauben, dass es mit derselben Technik, die für den Bau von Dämmen und Schornsteinen verwendet wird, möglich ist, Gefäße mit so dünnen Rändern herzustellen. Aus den Chroniken des Ersten Weltkriegs geht hervor, dass sich das Army Corps of Engineers gerade in dieser Zeit auf den Bau von Bootsbrücken spezialisierte und eine Methode für deren Massenproduktion mit Hilfe von Beton entwickelte, der mit Drahtgeflecht verstärkt wurde. Und, Kuriosität hin oder her, nach dem Krieg wurden viele dieser Kähne, die inzwischen zu Kriegsrelikten degradiert worden waren, aber aufgrund ihrer immateriellen Beschaffenheit für den Bau jener Kähne verwendet, die heute noch als Fischerhütten entlang des Flusses zu finden sind.

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Empfohlen von
Francesco Soletti

Ein schönes Reiseerlebnis, ein Muss für ein Fotosujet...

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