Die Keramiken von Squillace

Squillace und die Keramik, eine jahrhundertelange Liebesbeziehung

Die Kunst der Tonformung in der Region Squillace ist im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen. Schon die Bewohner der griechischen Kolonie Skylletion und später des römischen Scolacium formten Ton, um Alltagsgegenstände herzustellen. Die Graffito-Keramik mit ihrer warmen, dunkelroten Farbe wurde bereits zur charakteristischen Produktion der Meister von Squillace.

Eine besondere Technik: das Engobieren

Das charakteristische Merkmal der Squillace-Keramik ist die antike Technik des Engobierens, ein Verfahren, das darin besteht, den Gegenstand mit einem Schleier aus Kaolin, einem weiß gefärbten Ton, zu überziehen, der dann durch Ritzen mit einer scharfen Spitze verziert wird. Der auf diese Weise freigelegte Ton nimmt beim ersten Brand eine dunkelrote Farbe an, die im Kontrast zu der weißlich engobierten Verzierung steht.

Traditionelle Keramik heute: das Konsortium und die Werkstätten

Der große künstlerische Aufschwung der Vergangenheit lebt heute in dem Willen junger Handwerker wieder auf, die sich in einem Konsortium namens "Le Ceramiche di Squillace" zusammengeschlossen haben . Derzeit sind mehrere Kunstwerkstätten aktiv , vor allem entlang des Corso Guglielmo Pepe und in der Umgebung. Dort findet man Keramikobjekte, die auf der klassischen Tradition beruhen, und Artefakte, darunter auch rustikale Gegenstände: limbe (Schalen), vozze (Krüge), salaturi ( Vasen), giarre (große Behälter).

Squillace, Stadt der Keramik: das DOC-Zeichen

Squillace, offiziell als Stadt der Keramik anerkannt , ist der einzige Ort in Kalabrien, der die Kreationen seiner Handwerker mit dem DOC-Zeichen versieht: zwei konzentrische Spiralen, die an die Formung des Tons auf einer sich drehenden Töpferscheibe erinnern, mit der Aufschrift "Artistic & Traditional Ceramics".