Die Festung von Vignola

Unbedingt sehenswert

Nicht nur die prächtigen Innenräume, sondern auch die einst freigelegten und von Wächtern bewachten Gänge bieten Nervenkitzel: Geschützt von den mächtigen Mauern und den nach außen gerichteten Bögen spaziert man über den Dächern der Stadt und lässt den Blick über ihre Grenzen hinaus über die Obere Modeneser Ebene, das obere Panaro-Tal und sogar die höchsten Gipfel des Apennins schweifen. Die Landschaft weitet sich und bietet einen einzigartigen 360°-Blick, wenn man auf die Türme steigt.

Ein bisschen Geschichte

Der Überlieferung nach geht der Bau einer befestigten Anlage in diesem Gebiet auf das 8. Jahrhundert zurück, doch das erste Dokument, das die Existenz der Rocca belegt, stammt aus dem Jahr 1178. Im Jahr 1247 wurde das Gebäude in Brand gesteckt und Gherardo Grassoni baute es wieder auf und ließ sich dort nieder. Seine Familie blieb dort bis 1331. Im Jahr 1401 vertraute die Familie Este die Festung Uguccione Contrari an, der das Schloss von einer militärischen Festung in ein Gebäude mit gemischter militärischer und ziviler Nutzung umwandelte und es durch den Bau eines eleganten Herrenhauses erweiterte. Im Jahr 1965 übertrug die Familie Boncompagni Ludovisi, die 1577 das Lehen Vignola von den Contrari übernommen hatte, das Eigentum an dem Gebäude an die örtliche Bank Cassa di Risparmio, die es 1998 der Stiftung Vignola übertrug.

Kuriositäten

Es gäbe viel über jeden einzelnen Raum dieser majestätischen Festung zu erzählen, aber einer der am besten erhaltenen und eindrucksvollsten Räume ist vielleicht der Saal der Tauben mit 227 Tauben, die als Symbole für die Auferstehung Christi gelten und sich in die Lüfte erheben. An den Deckensegeln sind die Wappen von Uguccione Contrari und Nicolò III. d'Este abgebildet. Das religiöse Thema, das den Raum beherrscht, wird durch die Darstellung der Verkündigung, der Krönung Marias und Gottvaters vervollständigt, die in der Schräge des großen Fensters zu sehen ist.