SHARRYLAND
Die kleine Kirche St. Verena in Rotwand auf dem Ritten
Es ist ein eigensinniger Glockenturm, der die mystische Energie dieses Berges kanalisiert und sie über das Tal und in den Himmel verbreitet.
Wo ist
Was es ist und wo es ist
Es ist eine weiße Klammer inmitten des ruhigen Grüns der Bergwiesen und Wälder. Die kleine Kirche S. Verena steht auf einer felsigen Anhöhe, die durch die Wirkung alter Gletscher geglättet wurde, in herrlicher Panoramalage über der östlichen Bastion des Renon - Ritten Massivs. An seinem Fuß öffnet sich das Eisacktal. Die Wallfahrtskirche ist von schlichter Architektur: Ein nüchterner romanischer Stil kontrastiert die kleine Kirche mit ihrer schmucklosen Fassade aus dem 12. Jahrhundert mit einem massiven, gedrungenen Glockenturm.
Der Grund für die Besonderheit
Wenn man sich an die Seite des Gebäudes lehnt, kann man den Anblick der umliegenden Landschaft genießen, doch diese absolute Ruhe ist nicht die gleiche, die man auf einem anderen Gipfel genießen könnte. Es gibt eine besondere, uralte Schwingung, die vom Boden aufzusteigen scheint, durch unsere Körper und den Glockenturm geht und sich dann in der Luft verbreitet. Es ist nicht verwunderlich, dass der Ort von dem Geheimnis seiner prähistorischen Ursprünge und der magischen Bedeutung, die ihm in den Volkslegenden zugeschrieben wird, durchdrungen ist.
Nicht zu verpassen
Vom Gipfel des St. Verena-Hügels genießt man einen unvergleichlichen Blick auf die Dolomitenwelt, die den östlichen Rand des Eisacktals krönt. An schönen Frühlings- oder Oktobertagen kann man von hier aus die Majestät des aufragenden Dolomitenmassivs des Schlerns oder, in nördlicher Richtung, die Anmut der Geislerspitzengruppe bewundern.
Ein bisschen Geschichte
Wie bereits erwähnt, hat der Ort seine Wurzeln in den Nebeln der Vorgeschichte, als es sich um eine hochgelegene Stätte, vielleicht sogar um einen Opferplatz gehandelt haben muss, wovon einige am Hang verstreute Steine mit Bechermarken zeugen. Die kleine Kirche hingegen stammt aus dem 13. Jahrhundert. Aufgrund ihrer Lage lässt sich leicht vermuten, dass sie schon immer eher ein Wallfahrtsort war. Um sie vor den Unbilden des Wetters und den zerstörerischen Blitzen zu schützen, wurde im Laufe der Zeit beschlossen, neben ihr ein Wetterkreuz aufzustellen.
Neugierde
Näpfchen sind hohle Einschnitte, die von jungsteinzeitlichen Völkern in den Fels geschlagen wurden. Die in St. Verena sind etwa 4000 Jahre alt, aber sie sind nicht die einzigen in der Gegend. Auch wenn ihre Bedeutung bis heute unbekannt ist, so ist es doch spannend, sich vorzustellen, dass dieser Berg seit frühester Zeit für den Menschen von Bedeutung war. Wenn man diese Spuren betrachtet, fühlt man sich eins mit der Vergangenheit, der Gegenwart und der Natur, die uns umgibt.
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