SHARRYLAND
Das Schloss Brancaleoni
Auf dem Hügel gelegen, beobachtet und begleitet es das Leben des Dorfes
Wo ist
Was es ist und wo es steht
Das Schloss Brancaleoni beherrscht das Dorf genauso wie seine Besitzer es beherrschten. Auf den ersten Blick ist es sehr kompakt, solide, eine echte Festung. Neben dem Turm mit der Uhr erscheint jedoch ein Element, das aus dem Zusammenhang gerissen ist: eine luftige, leichte Loggia, fast eine Spitze in den mächtigen Mauern. Ein seltsames Nebeneinander, nicht wahr? Allerdings leben die Brancaleoni schon seit einigen hundert Jahren hier, und es ist offensichtlich, dass sich die Geschmäcker und Bedürfnisse im Laufe der Zeit geändert haben. So wechseln sich verstärkte Mauern, Waffenkammern und Wolfsmaulfenster mit Ehrentreppen, Kapellen und fein mit vergoldetem Stuck und Fresken verzierten Räumen ab. Insgesamt zählt das Schloss nicht weniger als 135 Räume. Davon sind 11 in perfekter Abfolge angeordnet und bilden eine "Raumfuge", ein typisches architektonisches Element der Renaissance, das es ermöglicht, alle Räume auf einen Blick zu durchqueren.
Warum es etwas Besonderes ist
Mit all den Anpassungen und Ergänzungen, die das Schloss im Laufe der Zeit erfahren hat, gleicht dieses Gebäude einem Buch über die Geschichte, die Kunst und die Bräuche von Piobbico und Umgebung vom Mittelalter bis zur Renaissance. Der Geschmack der Familie Brancaleoni hat sich im Laufe der Zeit verfeinert und ist dem ihrer Nachbarn und Freunde, der Familie Montefeltro aus Urbino, sehr nahe gekommen, so dass der harmonischere und elegantere Stil, der Räume wie den Cortile d'Onore kennzeichnet, an den des Palastes von Urbino erinnert. Die Verbindung wurde so stark, dass sogar einige Fußböden dieses Schlosses und des Herzogspalastes in Urbino in demselben Ofen in Piobbico hergestellt wurden.
Nicht zu übersehen
Schwierig, sehr schwierig. Es gibt so viele prächtige Fresken, dass es wirklich schwierig ist, nur einen auszuwählen. Ich sage Ihnen was: Lassen Sie sich die Innenräume nicht entgehen. Manchmal, wenn wir viel zu besichtigen haben, begnügen wir uns mit den Außenräumen. Davon rate ich in diesem Fall dringend ab. Auch wenn Sie nicht gerade ein Kunstliebhaber sind, denn wie ein gutes Geschichtsbuch erzählt uns das Schloss durch das Brancaleoni-Bürgermuseum unter anderem auch etwas über das tägliche Leben der Bauern und Handwerker von Piobbico.
Lust auf ein bisschen mehr Atmosphäre? Von Juni bis August öffnet das Schloss jeden Mittwoch um 21.00 Uhr seine Pforten, um bei Nacht bewundert werden zu können , belebt von Schatten und Lichtspielen, die Ihren Besuch unvergesslich machen werden!
Ein bisschen Geschichte
Das Schloss ist zusammen mit seinen Bewohnern seit fast 500 Jahren gewachsen. Als sich um das Jahr 1200 eine Familie hier niederließ, war die Errichtung einer mittelalterlichen Festungsanlage eine logische Konsequenz. Je mehr die Macht der Brancaleoni wuchs, desto mehr musste der Palast befestigt werden, um eventuelle Feinde abzuwehren und allen die Stärke und den Reichtum der Familie zu demonstrieren. Die Zeiten änderten sich, und um die Macht und das Prestige der Familie zu zelebrieren, musste man sich auch als Kenner der Künste beweisen. Nicht mehr nur rohe Gewalt, sondern Eleganz und Raffinesse. So entstanden repräsentative Räume, Ehrenhöfe, kostbare Dekorationen und eine luftige, prächtige Architektur. All diese Schönheit drohte durch die Verwahrlosung und den starken Verfall in der letzten Nachkriegszeit verloren zu gehen, aber glücklicherweise hat eine geschickte Restaurierung dem Schloss seinen früheren Charme zurückgegeben.
Neugierde
Der Turm über dem Eingang des Schlosses wird von zwei Uhren vervollständigt, einer äußeren und einer inneren. So weit nichts Ungewöhnliches. Aber wenn man vom Innenhof aus auf den Turm blickt, um die Zeit abzulesen, fällt einem etwas Außergewöhnliches auf, das "die Sphären voller Magie hat / und die Zeit rückwärts laufen lässt...", um es mit den Worten des Ingenieurs Vinicio Brancaleoni zu sagen. Es handelt sich um eine Uhr mit einem Ziffernblatt gegen den Uhrzeigersinn, d. h. mit umgekehrter Zählweise. Was für ein toller Witz, nicht wahr? Seit Jahren wird im Volksmund von einem Betrug an der Brancaleoni gesprochen, oder sogar von einem einfachen Trick, um Geld zu sparen und die beiden Zifferblätter mit nur einem Zahnradsatz zum Laufen zu bringen. In Wirklichkeit hat man dank neuerer Studien herausgefunden, dass dieses besondere Zifferblatt ein ausdrücklicher Wunsch der Brancaleoni war, wie Vinicios Worte bezeugen, um jeden, der es sah, zu verblüffen.
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