Eugenio Spreafico in Magreglio

Emotionen auf der Eugenio-Spreafico-Route

Wir beginnen auf der Piazza della Chiesa mit dem Gemälde "Von der Arbeit" aus dem Jahr 1895, das eine Gruppe junger Frauen am Ende eines Arbeitstages auf dem Feld darstellt, die nach Hause gehen. Zu einer Zeit, in der die gesellschaftliche Debatte über die Bedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter begonnen hatte und engagierte Vereine gegründet wurden, malt Spreafico zwei Frauen, die durch eine in das goldene Licht des Sonnenuntergangs getauchte Landschaft gehen. Für sie ist es das Ende eines Tages, aber der Maler wünscht ihnen, dass sie einer besseren Zukunft entgegengehen.

Von hier an, während wir durch die Straßen des Dorfes gehen, fesseln Spreaficos Werke unsere Aufmerksamkeit, und das Magreglio, das wir durchqueren, verwandelt sich allmählich in das des späten 19. Jahrhunderts durch die Figuren und Stimmungen, die der Maler wiedergibt: "La guardiana delle oche" in der Via Verri, "Il Disegno Ca' del Taj" in der Via Milano und "Castano a Magreglio" in der Via Castagneti sprechen von der Beziehung zwischen den Bauern und den Tieren, die sie züchten. Auch die Arbeit auf den Feldern wird sorgfältig erforscht: "Stopp auf dem Feld" in der Via Castagneti und "Nach der Arbeit" in der Via San Primo zeigen Momente der täglichen Arbeit. Ein Detail, das man beachten sollte: In beiden Fällen handelt es sich bei den Porträtierten um Frauen, als wolle man ihre zentrale Rolle im täglichen Leben und den sich vollziehenden Veränderungen betonen.

Halt auf den Feldern

Traurigere Töne drücken zwei Werke mit sehr unterschiedlichen Farben aus: "I Calderai" in der Via Cavour zeigt Männer, die im Schnee schuften, der sie in seiner weißen Umarmung hält. In der Via Piano Rancio trifft man dagegen auf ein Werk, in dem das Schwarz der Trauer vorherrscht: "Sorrow".

Ein weiterer interessanter Vergleich ist "Autoritratto" (Selbstporträt ) zwischen der Via San Primo und der Via Adua und "Ritorno a scuola" (Rückkehr in die Schule ) in der Via Piave: das Bild, das Spreafico uns von sich selbst, einem Fremden, der in diesem kleinen Dorf angekommen ist, hinterlassen hat, kontrastiert mit dem der Kinder, die an die Schwierigkeiten des Lebens in den Bergen gewöhnt sind und sich auf dem Rückweg von der Schule dem Schnee stellen.

Und schließlich, was wäre der Berg ohne seine Landschaften? "Lago di Como a Magreglio", "Veduta da Magreglio" und "Paesaggio" bieten einen privilegierten Blick auf die Panoramen, die schon vor mehr als einem Jahrhundert die Blicke der Besucher auf sich zogen.

Wenn man dieser Route durch die Straßen von Magreglio folgt, ist es ganz natürlich, einen Moment innezuhalten und über die außergewöhnliche Macht der Kunst nachzudenken : Diese Gemälde sind nicht nur schöne Darstellungen, sie sind Fenster in eine ferne Zeit und erlauben uns, uns für einige Momente als Teil dieser heute weit entfernten Welt zu fühlen.