SHARRYLAND
Bajardo und die Überreste der romanischen Kirche von San Nicolò
Ein Gebet, ein Gedanke, eine Erinnerung
Wo ist
Was es ist und wo es ist
Wir kommen bei Sonnenuntergang an. Die Außenwände der nach Westen ausgerichteten Gebäude färben sich in jenem rosaroten Licht, das für jeden Sonnenuntergang charakteristisch ist. Rundherum herrscht absolute Stille. In diesen Wintermonaten scheint hier niemand zu leben. Wir gehen die Hauptstraße hinauf und gelangen in das alte Dorf, in den oberen Teil des Dorfes. Hier steht die romanische Kirche San Nicolò, eine Erinnerung an das tragische Erdbeben von 1887. Das Tor steht offen und wir betreten sie in respektvollem Schweigen....
Der Grund für die Besonderheit
Die grüne Terrasse, auf der die Überreste der Kirche stehen, ist nicht nur ein Zeugnis für die Geschehnisse des "Asche-Erdbebens". Vielmehr bietet sie die Möglichkeit, genau an diesen Orten den Weg der alten keltischen Völker wiederzuentdecken und in die mythische Legende der Druiden einzutauchen. Und das ist noch nicht alles... wenn man die linke Seite der Kirche verlässt, kann man den Panoramateil des Hügels betreten, einen Balkon mit Blick auf die majestätischen ligurischen Alpen.
Nicht zu verpassen
Das bewegendste Erlebnis ist zweifellos, die Überreste der romanischen Kirche San Nicolò zu betreten und dem Dröhnen der Stille zu lauschen, während man sich an jenen tragischen Morgen zurückerinnert, an dem ein Viertel der Dorfbevölkerung unter den Platten des Hauptschiffs des Gebäudes erdrückt wurde. Und wozu uns das Schild am Eingang auffordert: "Du Postero, denke an sie. Wenn es schon nicht dein Gebet ist, so ist es doch wenigstens dein Gedanke, den du an sie richtest".
Ein Stück Geschichte
Als wir die Kirche mit Tränen in den Augen verlassen, treffen wir eine ältere Dame, die einzige Bewohnerin, die wir während unseres Aufenthalts treffen. Sie streichelt eine Katze am Eingang und hält sich mit der anderen Hand an der Trockenmauer des Gemüsegartens zu ihrer Rechten fest. Sie sind am Tag des Erdbebens hier. Meine Mutter hat mir immer gesagt, wie viel Glück sie an diesem Morgen hatte, weil sie nicht in der Kirche war. Alle Bücher der Welt würden nicht ausreichen, um die Tragik dieses Ereignisses zu beschreiben. Aber alle schreiben über den Krieg, niemand über das Erdbeben", sagte sie bedauernd. Dann ging sie zurück ins Haus.
Neugierde
Antonio Rubino, ein bekannter Karikaturist und Illustrator aus Sanremo, geboren 1880, war noch ein Kind, als das Erdbeben die Gegend zerstörte, in der er aufwuchs. An dem Platz, an dem heute die Ruinen der romanischen Kirche San Nicolò im alten Dorf Bajardo stehen, befindet sich eine Gedenktafel zu seinen Ehren. "In Erinnerung an Antonio Rubino, der die Kunst als Flucht vor der Realität verstand und praktizierte, um Kindern und Erwachsenen eine schönere und bessere Welt näher zu bringen".
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